Insekten
sind die artenreichste Gruppe aller Lebewesen und stellen gut 70 Prozent der Tierarten
weltweit. In Deutschland sind von den insgesamt etwa 48.000 erfassten
wildlebenden Tierarten über 33.000 Arten Insekten. Sie sind damit ein
wesentlicher Bestandteil der biologischen Vielfalt und kommen in nahezu allen
Lebensräumen sowohl an Land wie auch in Gewässern vor.
9.300 Arten
Hauptflügler (u.a. Bienen, Hummel, Wespen, Ameisen)
9.200 Arten Zweiflügler (u.a. Fliegen, Mücken)
6.500 Arten Käfer
3.600 Arten Schmetterlinge
85 Arten Heuschrecken
80 Arten Libellen
4.300 weitere Arten
In den
vergangenen Jahrzehnten hat die Artenvielfalt der Insekten abgenommen, aber
auch die Häufigkeit der Insektenindividuen ist zurückgegangen. Derzeit sind
bisher insgesamt knapp 7.000 Insektenarten hinsichtlich ihres langfristigen
Bestandtrends ausgewertet. Eine negative Entwicklung wurde für 45% dieser
Insektenarten belegt. Bei den Köcherfliegen liegt der Anteil sogar bei 96%.
Neben Tagfaltern mit 64% der Arten und den Ameisen mit 60%, weisen auch die
Zikaden mit 52% überdurchschnittlich viele Arten mit langfristig rückläufigen
Trend auf. Ebenso sind die Bestände der Wildbienen und die der Laufkäfer bei
jeweils 45% der Arten zurückgegangen.
Grundlage
für den Insektenrückgang sind vor allem die Zerstörung und die Veränderung von
Lebensräumen. Dabei sind die Ausstattung und die Vernetzung von Lebensräumen,
die Art der Nahrung und das Kleinklima von großer Bedeutung. Die Vernetzung der
unterschiedlichen Lebensräume für die Fortpflanzung, Entwicklung und
Nahrungsaufnahme für die Insekten ist sehr wichtig, da schon der Verlust eines
Teillebensraums zum Verlust des Insekts führt. Bsp.: Larve im Wasser und
anschl. Leben an Land (Libelle); manche Arten sind auf spezielle Pflanzen oder
Biotope bei der Eiablage oder der Nahrungssuche angewiesen (Schmetterlingsarte –
Brennnessel).
Wichtiges Ziel muss es daher sein, den
Verlust an Lebensräumen zu stoppen, vielfältige Lebensräume zu erhalten, durch
Vernetzung einen Lebensraumverbund zu erhalten bzw. neu zu schaffen sowie vor
allem auch die Qualität der Lebensräume dauerhaft zu verbessern.
Der
Rückgang von Insekten kann tiefgreifende Konsequenzen für die
Funktionsfähigkeit eines Ökosystems und seine Leistungen für die Menschen
haben, welche weit über die Bestäubungsleistung der Insekten hinausgehen.
(Quelle DStGB Dokumentation 155 – Insektenschutz in der Kommune).
Was hier für die Insekten beschrieben
wird ist exemplarisch für weitere Tier- und Pflanzenarten. Ein Biotopverbund
soll gerade sicherstellen, dass die verschiedenen Lebensräume miteinander
verbunden werden, dass vorhandene Lebensräume den dortigen Arten angepasst
werden, und dass ein Austausch der Arten untereinander erfolgen kann (Inzucht).
Ein solcher Biotopverbund kann sich
nicht an Gemarkungsgrenzen orientieren, sondern sollte ein möglichst, an den
Bedürfnissen der jeweiligen Tier- und Pflanzengemeinschaften angelehnter
Verbund sein. Daher ist es sinnvoll, dass sich dieser Biotopverbund über
Landschaftstypen, Gewässerläufe usw. an örtlichen Begebenheiten und nicht an
Gemarkungsgrenzen ausrichtet. Aus diesem Grunde wollen die Gemeinden der
N!-Region 5G ggf. zusammen mit angrenzenden Gemeinden z.B. VG Spaichingen einen
gemeinsamen Biotopverbund schaffen.
Ein solcher Biotopverbund kann sich
nicht an Gemarkungsgrenzen orientieren, sondern sollte ein möglichst, an den
Bedürfnissen der jeweiligen Tier- und Pflanzengemeinschaften angelehnter
Verbund sein. Daher ist es sinnvoll, dass sich dieser Biotopverbund über
Landschaftstypen, Gewässerläufe usw. an örtlichen Begebenheiten und nicht an
Gemarkungsgrenzen ausrichtet. Aus diesem Grunde wollen die Gemeinden der
N!-Region 5G ggf. zusammen mit angrenzenden Gemeinden z.B. VG Spaichingen einen
gemeinsamen Biotopverbund schaffen.
Das Land fördert nun 90% der
Planungskosten und 70% der Umsetzung von Maßnahmen, wenn die Förderung über den
Landschaftserhaltungsverband läuft; alternativ Umsetzung als Ausgleichsfläche
bzw. Ökokonto.
Bei den Planungen bzw. Untersuchungen
wird neben der eigentlichen Kernfläche ein Suchraum von 500 – 1.000m abgedeckt.
Ganz entscheidend und wichtig wird dabei
sein die Akteure wie Landwirte, Naturschutzverbände, Sachkundige Bürger vor Ort
usw. von Anfang an mit einzubinden. Das soll mit auch ein Bestandteil des
Planungsauftrags werden. Praktiker vor Ort müssen den Planungsprozess und
nachher auch die Umsetzung mit ihren Ortskenntnissen und ihrem Fachwissen
begleiten.
Die Steuerungsgruppe der N!-Region 5G
hat beschlossen, dass man die einzelnen Gemeinden nun bittet bis Herbst 2021
eine Entscheidung zu einem gemeinsamen Biotpoverbund herbeizuführen. Die Stadt
Spaichingen wird ihrerseits solche Beschlüsse in den VG-Mitgliedsgemeinden
empfehlen.
Die einzelnen Gemeinden sollen nunmehr einen Grundsatzbeschluss
herbeiführen der Folgendes umfasst:
-
Grundsätzliche
Zustimmung zur Erstellung einer Biotopverbundsplanung im Verbund der N!-Region
5G und ggf. weiterer Akteure
-
Beauftragung
der Steuerungsgruppe mit der Antragstellung sowie der Beauftragung eines
Planungsbüros sowie ggf. Abschlüssen von Honorarverträgen mit Dritten
-
Festlegung
durch die Steuerungsgruppe wie die Kostenverteilung aussehen soll. Hierbei ist
ein Flächenfaktor denkbar.
Wuhrer
Bürgermeister