Die Gemeindeverwaltung beantragt
entsprechend dem Investitionsplan 2021 die Baumaßnahme „Rettungstreppe
Grundschule“ gemäß der Baugenehmigung vom 23.07.2018 auszuschreiben und die
Arbeiten in den Sommerferien durchzuführen.
Zur Vorgeschichte:
Am 13. Sept. 2016 hat sich der
Gemeinderat erstmals mit dem von der Baurechtsbehörde im Rahmen einer
Brandverhütungsschau geforderten zweiten Rettungsweg (Rettungstreppe) befasst.
Der Gemeinderat hat damals einen Prüf- und Planungsauftrag an die
Planungsgruppe G vergeben.
Daraufhin hat die Planungsgruppe G einen
Planentwurf einer Rettungstreppe sowie eines Aufzugs eingebracht. Dieser
Entwurf wurde im Technischen Ausschuss am 24.10.2016 in Anwesenheit des
damaligen Rektors Winfried Sum besichtigt und beraten. Im TA sind erhebliche
Zweifel sowohl am Standort wie auch an der Notwendigkeit eines Aufzugs
vorgetragen worden: „Gemeinderat Jürgen
Thieringer hat Zweifel ob der vorgesehene Standort so richtig ist. Seiner
Ansicht nach sollte der Rettungsweg im hinteren Bereich gebaut werden und es
gäbe ja auch keine Auflagen bezüglich des Baus eines Aufzugs; Gemeinderat
Martin Schnee bezweifelt insgesamt die Notwendigkeit eines Aufzugs. Seiner
Ansicht nach können Schüler mit Behinderungen auch im Erdgeschoss unterrichtet
werden.“
Der Gemeinderat hat dann im Rahmen einer
Tagesfahrt den Standort und die Planung am 11.03.2017 besichtigt und folgendes
beschlossen: „Neben der von der
Verwaltung vorgeschlagenen Lösung für einen 2. Rettungsweg und einen Standort
für einen späteren Aufzug im Zuge der Inklusion soll ein weiterer Standort
näher untersucht werden. Dabei soll auch dargestellt werden was an
Räumlichkeiten verloren geht und wo ggf. der Standort für einen Aufzug sein
soll“.
Insgesamt hat sich die Mehrheit des Gemeinderats gegen einen Aufzug
ausgesprochen.
In der Gemeinderatssitzung am 16.05.2017
hat die Planungsgruppe G dann zwei Varianten vorgestellt. Die Variante 1,
welche eine Rettungstreppe sowie einen Standort für einen Aufzug an der Zufahrt
zur TSV-Halle vorsah und von der Schulkonferenz und der Verwaltung
vorgeschlagen wurde und eine Variante 2, welche eine Rettungstreppe im hinteren
Bereich gegenüber der TSV-Turnhalle vorsieht und ggf. einen Aufzug im
Eingangsbereich. Dabei hat die Verwaltung stets betont hat, dass der Bau eines
Aufzugs derzeit nicht an vorderster Priorität stehe, man aber im Zusammenhang
mit der Treppe zumindest auch den Standort klären müsse.
Auf Antrag von Gemeinderat Martin Schnee im Namen der beiden Fraktionen Freie
und Unabhängige Bürger, stimmte der Gemeinde mit deutlicher Mehrheit für die
Variante 2. Er hat weiter entschieden die Maßnahme 2018 durchzuführen.
Im Rahmen erster Überlegungen für eine
Ganztagesschule in der Sitzung am 23.01.2018 wurde das Thema Rettungsweg noch
einmal angesprochen, jedoch unter dem Gesichtspunkt, wie man die durch den Bau
der Rettungstreppe verlorenen Raum wiederherstellen könne.
Der Gemeinderat hat dann schließlich
einem Baugesuch für eine Rettungstreppe zugstimmt. Dieses Baugesuch wurde am
23.07.2018 von der Baurechtsbehörde genehmigt. Die Kostenberechnung sah eine
Summe in Höhe von ca. 103.000.--€ (brutto) vor. Entsprechende Ausschreibungen
wurden getätigt. Am 26.06.2018 wurde ein Auftrag an die Schlosserei Paetsch
vergeben. Im Wege einer Schadensersatzforderung der Fa. Paetsch gegenüber der
Gemeinde im Jahr 2020, hat man sich auf eine Entschädigung für den entgangenen
Gewinn in Höhe von 5.245.--€ (einschl. Anwaltskosten) verglichen.
In der Sitzung am 18.09.2018 stellte
Gemeinderat M. Schnee den Antrag den Bau der Rettungstreppe zu verschieben bis
eine Planung für einen Anbau zur Ganztagesbetreuung vorliegt. Dieser Antrag
wurde bei 3 Gegenstimmen (Debler, Dreher, Wuhrer) angenommen.
Nach intensiver Beratung der Pläne für
einen Anbau stimmte der Gemeinderat den Kosten und der Aufnahme in das
Investitionsprogramm für das Jahr 2020/21 in der Sitzung am 17.09.2019
einstimmig zu.
Das Projekt Ganztagesschule wird nicht
durchgeführt. Die Gemeinde ist in der Zwischenzeit von dem Projekt
zurückgetreten.
Im Rahmen der Haushaltsplanberatung hat
der Gemeinderat beschlossen nunmehr endlich diesen 2. Rettungsweg ohne Aufzug
2021 zu realisieren. Entsprechende Mittel sind in Höhe von 100.000.--€ im
Haushalt finanziert.
In dieser Sitzung hat Herr Gemeinderat
Martin Schnee angeregt noch einmal über eine Aufzugslösung zu diskutieren.
Die Gemeindeverwaltung lehnt dies ab. Wir haben nunmehr eine Unmenge an Zeit
und Finanzen in dieses Projekt gesteckt und eine entsprechende Baugenehmigung,
so dass der Bau dieser Rettungstreppe nunmehr realisiert werden muss.
Über einen Aufzug wurde intensiv
diskutiert. Die Mehrheit des Gemeinderats hat einen solchen Aufzug abgelehnt.
Wir können nunmehr auch keine anderen Argumente erkennen und sehen darüber
hinaus auch keine Notwendigkeit die Frage der Rettungstreppe mit einer
Diskussion um einen Aufzug zu verknüpfen und so den Bau der Rettungstreppe
wiederum zu verzögern.
Wenn ein Aufzug eines Tages kommen
sollte, dann wird er nicht an der gleichen Stelle wie die jetzige
Rettungstreppe gebaut werden können. Überlegungen für einen Aufzug können daher
unabhängig vom Bau der Rettungstreppe zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen
werden.
Wir bitten nun um endgültige Zustimmung
zur Ausschreibung der Bauarbeiten die wir in den Sommerferien 2021 durchführen
wollen. Wir können uns schwerlich vorstellen, dass sich die Baurechtsbehörde
nach einer nunmehr 5-jährigen Diskussion auf weitere Verschiebungen und
Diskussionen einlassen wird.
Wuhrer
Bürgermeister
Die Gemeindeverwaltung wird beauftragt
entsprechend dem Investitionsplan 2021 die Baumaßnahme „Rettungstreppe
Grundschule“ gemäß der Baugenehmigung vom 23.07.2018 auszuschreiben und die
Arbeiten in den Sommerferien durchzuführen.