Glasfaserausbau Denkingen

Betreff
Glasfaserausbau Denkingen
Vorlage
GR/2019/036
Art
Beschlussvorlage GR

Glasfaserausbau Denkingen

Die Gemeinde Denkingen ist zusammen mit den Gemeinden und Städten im Landkreis Tuttlingen einer kreiseigenen GmbH zum Ausbau und Betrieb eines Glasfasernetzes im Landkreis Tuttlingen (BIT) beigetreten.

Ziel ist ein flächendeckender Ausbau eines leistungsstarken Glasfasernetzes in allen Städten und Gemeinden im Landkreis Tuttlingen. Der Landkreis bzw. die BIT ist für den Ausbau der kreisweiten Trasse mit den entsprechenden Backbone-stationen zuständig, die Kommunen für den jeweiligen innerörtlichen Ausbau. Dabei werden die Leitungen bis zum PoP(Verteiler) innerhalb der Gemeinde über das überörtliche Netz geführt und von dort dann in einem innerörtlichen Netz in der Gemeinde verteilt.

Die Gemeinde hat auf dieser Grundlage die verschiedenen notwendigen Planungen und Gutachten vergeben. Die Planung für Denkingen, der eine umfangreiche und zeitintensive Haushaltsbefragung voraus ging, sieht diesen PoP am Rathaus vor; d.h. die BIT wird die Leitung vom Backbone bis zum PoP auf eigene Kosten verlegen, die Gemeinde kann hierbei die für die eigene Versorgung notwendige Leitung auf dieser Strecke mitverlegen.

Der Gemeinderat hat sich am 21.03.2017 mit der kommunalen Breitbandstrategie und FTTB-Strukturplanung befasst. Dabei wurden die Kosten für den I. Bauabschnitt ermittelt. Dieser betrifft die beiden Gewerbegebiete „Sulzen“ und „Hofäcker“ sowie eine Leitungstrasse entlang der Hautstraße (mit vereinzelnden Abzweigen wie z.B. Mühlgasse) bis zur Schule/Rathaus mit einer Trassenlänge von 6.600 lfm.

Im Zeitraum der Planung und Beschlussfassung sind wir von einer 35%-Förderung des Landes ausgegangen. Diese Förderpraxis hat das Land jedoch umgehend wieder geändert, so dass wir derzeit keine Förderung erhalten können.

Die Kostenaufteilung sah wie folgt aus:

Gesamtkosten 816.560.--€ Kosten für die Gemeinde und 367.517.--€ für den Landkreis sowie eine Förderung für die Gemeinde mit 282.275.--€.

Aufgrund der fehlenden Förderung hat der Gemeinderat den ursprünglich für 2017 vorgesehenen Ausbau verschoben. Der Gemeinderat hat nunmehr beschlossen, auch ohne Förderung, einen Abschnitt für das Gewerbegebiet „Hofäcker“ im Jahr 2019 zu realisieren. Er hat hierzu den Auftrag für die Ausschreibung und Bauleitung an die Ing.gesellschaft SBK vergeben, sowie entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt.

Dabei sollte auch untersucht werden, ob nicht eine Erschließung über die Fußgängerbrücke „Im Dörfle“ zum Gewerbegebiet „Hofäcker“ sinnvoll ist, da in der Hauptstraße 2020 die Gehwege, im Zusammenhang mit der Sanierung Hauptstraße, gerichtet werden.

Am 20.02.2019 hat eine Besprechung mit Frau Reich SBK; Herrn Baur BIT; Frau Dinger und dem Bürgermeister wegen dem geplanten Ausbau 2019 stattgefunden.

Als Ergebnis kann festgehalten werden:

  1. Ein Ausbau 2019 ist unrealistisch, da zuerst der Backbone von Frittlingen kommend installiert werden muss. Die Arbeiten für einen ersten Bauabschnitt in Frittlingen sind vergeben. Aufgrund zahlreicher Baumaßnahmen in diesem Jahr in Frittlingen wird es kaum möglich sein eine zusätzliche Leitungstrasse für die Backbonetrasse nach Denkingen zu bauen.
  2. Es wird als unrealistisch eingeschätzt, dass es gelingt, für diese umfangreiche Maßnahme 2019 noch Baukapazitäten zu gewinnen.
  3. Wenn die Gemeinde nur „Hofäcker“, und nicht wie ursprünglich geplant das gesamte in der FTTB-Strukturplanung vorgesehene Gebiet versorgt, muss der PoP an anderer Stelle geplant und gebaut werden. Die Verteilung im Ort würde dann insgesamt anders organisiert werden müssen. Dies erfordert entsprechenden Vorlauf, so dass ein Baubeginn 2019 eher unwahrscheinlich sein wird.

Aus diesen Gründen wurde folgendes festgehalten:

  1. Da eine Anschluss von „Hofäcker“ 2019 realistischerweise nicht durchführbar sein wird, soll die Gemeinde prüfen, ob man 2020 nicht doch die Erschließung bis zum geplanten PoP am Rathaus durchführen soll.
    Das hätte den Vorteil, dass die Gehwegarbeiten voll zu Lasten von BIT gehen würde. Die Leitung vom PoP zum Gewerbegebiet „Hofäcker“ kann mit ca. 100.000.-€ Kosten angesetzt werden.
  2. Es macht Sinn, die Baumaßnahme Sanierung Hauptstraße und Verlegung Glasfaser zu koordinieren. So bekommen wir die Sanierung einer Gehwegseite (ohne Randsteine) durch die Glasfaserverlegung finanziert und die Erschwernisse für die Anwohner sind nur einmal (und nicht 2 Jahre hintereinander) gegeben.

Insgesamt ist es sehr ärgerlich, dass sich der Ausbau nun mit immer neuen Problemen so in die Länge zieht. Wir halten aber eine Verschiebung der Maßnahme ins Jahr 2020 und dann eine Leitungsverlegung bis zum geplanten PoP am Rathaus sowohl aus finanziellen wie organisatorischen Gründen für sinnvoll.

 

 

 

Wuhrer

Bürgermeister

Der Gemeinderat bedauert die nochmalige Verschiebung des Einstiegs in den Glasfaserausbau der Gemeinde Denkingen.

Der bisher geplante PoP am Rathaus soll bestehen bleiben, mit der Folge, dass 2020 die Trasse bis zu diesem PoP ausgebaut wird.

Die Planung und Ausschreibung soll 2019 erfolgen, so dass im zeitigen Frühjahr 2020 mit dem Ausbau, in enger Abstimmung mit der Sanierung der Hauptstraße, begonnen werden kann.