MEDIENENTWICKLUNGSPLAN
BADEN-WÜRTTEMBERG
(MEP BW)
Digitale
Medien haben längst Einzug in unsere Schulen gehalten. Dadurch entstehen neue
Möglichkeiten in der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen. Es ist absehbar,
dass in Zukunft in nahezu allen Berufsfeldern und Arbeitsprozessen digitale
Endgeräte eingesetzt werden. Diese Gegebenheiten müssen Schulen und Schulträger
in den nächsten Jahren berücksichtigen und die Ausstattung der Schulen mit
digitalen Medien dementsprechend überdenken und erweitern.
Der
Medienentwicklungsplan (MEP) ist eine webbasierte Anwendung, mit deren Hilfe
Schulen und Schulträger gemeinsam den vorstrukturierten Prozess der
Konzeptentwicklung durchlaufen können. Der MEP BW begleitet beide Partner
Schritt für Schritt und liefert ihnen Informationen und Material zur Planung,
Finanzierung und Organisation des individuell passenden Medienkonzepts.
Über MEIN
MEP gestalten Sie Ihren eigenen Medienentwicklungsplan.
Infos gibt es unter:
https://www.mep-bw.de/jw/web/userview/lmz_mep/mepprojekt/_/willkommen
Die sieben Phasen des Medienentwicklungsplans im Überblick
1. Vorklärung
3.
Ziele
5.
Umsetzung
6.
Evaluation
7. Konsequenzen
Phase 1 - Vorklärung: Übersicht
Sie als Schule und Schulträger möchten gemeinsam einen
Medienentwicklungsplan starten, um die Schule medienpädagogisch
weiterzuentwickeln, digital besser aufzustellen und umfassender auszustatten.
Holen Sie sich zu dieser Phase Informationen und Anregungen von außen. Bleiben
Sie im stetigen Austausch mit den jeweiligen Ansprechpartnern, u.a. Schule,
externe IT-Berater u.a., damit alle Beteiligten miteinbezogen und mitgenommen
werden können. Bei diesen Aufgaben begleiten wir Sie in den nachfolgenden vier
Prozessschritten.
Schritt 1 - Informationen einholen
Bevor
Sie mit dem MEP beginnen, ist es sinnvoll, dass die Schule sich im Vorfeld
einen Überblick über eine mögliche Zielvision verschafft. Hierzu stehen
ausgearbeitete Szenarien bereit. Ebenfalls ist es in dieser ersten Phase
wichtig, den Kontakt mit dem Beraterteam des Kreismedienzentrums aufzunehmen.
Die Kreismedienzentren können auch Kontakte zu anderen Schulen herstellen, bei
denen Sie Anregungen finden. Informiert kann die Schule dann mit konkreten
Vorstellungen und Wünschen zur Medienentwicklung mit dem Schulträger ins
Gespräch gehen.
Schritt 2 - Kontakt aufnehmen
Nachdem
von Seiten der Schule und des Schulträgers erste Informationen eingeholt und
mögliche Entwicklungsperspektiven angedacht wurden, geht es darum, dass beide
Seiten sich an einen Tisch setzen, um pädagogische und finanzielle
Möglichkeiten auszuloten. In einem gemeinsamen Auftaktgespräch werden die
Visionen und die Umsetzung eines Medienentwicklungsplans abgeklärt.
Schritt 3 - Startvereinbarung treffen
Nun geht es um den Start für den MEP: Visionen, grobe
Ausstattungsziele und mögliche realisierbare Maßnahmen werden zwischen Schule
und Schulträger besprochen. Der gemeinsame Startschuss wird dann durch eine von
beiden Parteien schriftlich fixierte Absichtserklärung gegeben.
Schritt 4 - Prozess starten
Nun kann
es losgehen: Die Schule informiert die schulischen Gremien über das geplante MEP-Projekt.
Mit Zustimmung der Gesamtlehrerkonferenz wird eine MEP-Koordinationsgruppe
eingerichtet, welche die weiteren Schritte des MEP-Prozesses organisiert.
Phase 2 - IST-Stand-Analyse: Übersicht
Sie möchten zunächst den IST-Stand der Medienentwicklung an der Schule
erheben. Diese in den nächsten Prozessschritten durchgeführte Bestandsaufnahme
berücksichtigt die Bereiche Unterricht, Personal und Technik und nimmt die
Ansprüche und Erwartungen der Schule in den Blick. Die Informationen zum
IST-Stand der Schule ermöglichen es Ihnen, einen gemeinsam auf die Schule
abgestimmten MEP zu entwickeln.
Schritt 1 – Bestandsaufnahme durchführen
Für die
Bestandsaufnahme der Schule wird mithilfe der MEP BW-Applikation zunächst im
Kollegium eine Befragung zum eingeschätzten Kompetenzstand, zum bisherigen
Einsatz digitaler Medien im Unterricht sowie zu eigenen Einstellungen und zu
den strukturellen Rahmenbedingungen durchgeführt.
Der Schulträger sollte in dieser Phase mit der Vorbereitungen für die Erhebung
der technischen Bestandsaufnahme an der Schule beginnen.
Schritt 2 - Begehung durchführen
Um den
aktuellen Ist-Stand der technischen Ausstattung festzustellen, ist eine
gemeinsame Begehung der Schule mit den entsprechenden Ansprechpartnern
sinnvoll. Anhand der Erhebung im Begehungsprotokoll können weitere Schritte für
die technische Ausstattung der Schule geplant werden.
Schritt 3 – Umfeldanalyse durchführen
In einer
Umfeldanalyse im Bereich der Schule können die Erwartungen und Anforderungen
der Schülerinnen und Schüler, der Elternschaft sowie ggf. der
Anschlusseinrichtungen aufgenommen werden (z. B. weiterführende Schulen,
Ausbildungsbetriebe etc.).
Phase 3 - Festlegung der Ziele: Übersicht
In dieser Phase formulieren Schulträger und Schule gemeinsam die mit
dem Medienentwicklungsplan angestrebten Ziele. Grundlagen hierfür sind u. a.
die Ergebnisse der Kollegiumsbefragung, der technischen Bestandsaufnahme und
der Umfeldanalyse aus der vorangegangenen Phase.
Schritt 1 - Auswertungen sichten und
interpretieren
Im
ersten Schritt der Zielfestlegung werden die Ergebnisse der Kollegiumsbefragung
und der technischen Bestandsaufnahme ausgewertet. Mithilfe der MEP
BW-Applikation werden Diagramme zur Auswertung und Hilfen zur Interpretation
bereitgestellt. Die Auswertung sollte im gesamtschulischen Kontext sowie
hinsichtlich der bisherigen Überlegungen interpretiert werden.
Damit die nachfolgende Zielfindung gut gelingt, empfiehlt es sich, diesen
Prozessschritt mit Sorgfalt und ggf. mit Beratung zu bearbeiten (siehe u.a.
Beraterteam am zuständigen regionalen Medienzentrum).
Schritt 2 - Ziele definieren und erste
Meilensteinplanung festlegen
In
diesem Schritt werden relevante Gruppierungen des Kollegiums (z. B.
Fachschaften) miteinbezogen, um die Ziele der Digitalisierung im Bereich
Unterricht, Personalentwicklung, Organisationsentwicklung sowie der
medientechnischen Entwicklung der Schule gemeinsam zu definieren.
Die gemeinsam erarbeiteten Ziele und Bedarfswünsche dienen als Grundlage für
eine verbindliche Absprache zwischen Schule und Schulträger.
Schritt 3 - Kommunikation initiieren und Planung
abgleichen
Im
letzten Schritt dieser Phase steht die Kommunikation der festgelegten Ziele und
der groben Meilensteinplanung an. Somit werden in diesem Schritt die
aufgestellten Zielperspektiven den am Schulleben Beteiligten, insbesondere den
Schülerinnen und Schülern und den Eltern, mitgeteilt.
Der Schulträger sollte in diesem Schritt die Planung in Hinblick auf
Sanierungsvorhaben und Infrastruktur abgleichen.
Phase 4 - Maßnahmenplanung: Übersicht
In dieser Phase werden die zur Erreichung der Ziele notwendigen
Maßnahmen und Planungen eingeleitet. Zur Unterstützung werden Ihnen
Strukturhilfen und Planungsunterlagen zur Verfügung gestellt.
Schritt 1 – Maßnahmen festlegen und Bewilligungen
einholen
Im
ersten Schritt dieser Phase werden die Maßnahmen und Arbeitspakete zur
Erreichung der von Schule und Schulträger gemeinsam definierten Ziele
festgelegt. Hierzu ist es hilfreich, wenn verschiedene Arbeits- und
Projektgruppen an der Schule eingerichtet werden, um die Maßnahmen planen und
entsprechend umsetzen zu können.
Seitens des Schulträgers sollten in diesem Schritt die finalen Absprachen und
Bewilligungen innerhalb der Gremien in Gang gesetzt werden.
Schritt 2 – Projektplan erstellen und
Umsetzungsmöglichkeiten festlegen
Im
zweiten Schritt dieser Phase definiert die Schule einen Projektplan und eine
Meilensteinplanung für die Umsetzung der einzelnen Entwicklungsprojekte. In den
Plänen werden Aufgaben, Etappenziele, Verantwortlichkeiten und Termine
festgelegt.
Wichtig ist in dieser Phase, dass der Schulträger einen Abgleich zwischen dem
Bedarf an technischer Ausstattung und dem entsprechenden medienpädagogischen
Konzept der Schule durchführt.
Phase 5 - Umsetzungsphase: Übersicht
In dieser Phase werden die geplanten Maßnahmen und Projekte umgesetzt.
Schritt 1 – Kommunikation initiieren /
Beschaffung in die Wege leiten
Im
ersten Schritt dieser Phase steht für die Schule die Kommunikation der
einzelnen Vorhaben im Vordergrund. Das Kollegium, die Schülerinnen und Schüler
sowie die Elternschaft sollten hierbei über den Start der Umsetzung der
geplanten Vorhaben bzw. Projekte informiert werden.
Für den Schulträger steht im ersten Schritt dieser Phase die Fixierung aller
nötigen Informationen hinsichtlich Beschaffung und Installation an, sowie die
Einleitung aller dafür notwendigen Schritte.
Schritt 2 – Maßnahmen zur Umsetzung vorbereiten /
Installation und Abnahme durchführen
Im
zweiten Schritt dieser Phase stehen für die Schule die Vorbereitungen für die
entsprechenden Maßnahmen und Projekte im Fokus (ggf. mit vorgeschalteter
Pilotphase). Dazu gehört u. a. die technische Inbetriebnahme bei der Einführung
neuer Technologien als auch die Einführung des Kollegiums in die Handhabung und
den Einsatz der neuen Technologien. Der Schulträger sollte im zweiten Schritt
dieser Phase alle nötigen Beschaffungen und Installationsmaßnahmen sowie die
darauffolgende technische Abnahme durchführen.
Schritt 3 – Maßnahmen und Projekte umsetzen
Im
letzten Schritt dieser Phase steht die (unterrichts-) praktische Umsetzung der
Projekte und Maßnahmen innerhalb der Schule an.
Phase 6 - Evaluationsphase: Übersicht
Diese Phase dient der umfassenden Auswertung der Projekt- und
Maßnahmenumsetzung. Mit der Evaluation können Sie Rückmeldungen zur Erreichung
der Ziele, zum Prozessverlauf und zur Wirkung der Projekte und Maßnahmen
einholen.
Schritt 1 - Evaluation planen
Im
ersten Schritt der Phase legt die Schule die Ziele der Evaluation, die
möglichen Evaluationsinstrumente und den Ablauf der Evaluation fest.
Auch der Schulträger ist in den Evaluationsprozess involviert und sollte nach
Möglichkeit unterstützend mitwirken.
Schritt 2 - Schulische Evaluation durchführen /
Tech. Ist-Stand aktualisieren
Im
zweiten Schritt dieser Phase steht für die Schule die Durchführung der
Evaluation innerhalb der festgelegten Befragungsgruppen im Vordergrund.
Parallel hierzu sollte der Schulträger die technische Bestandsliste
aktualisieren und auf den neuesten Stand bringen.
Schritt 3 - Schulische Evaluationsergebnisse
auswerten
Im
letzten Schritt der Evaluationsphase ist der Fokus auf die schulische
Auswertung der Ergebnisse gerichtet. Diese sollte zunächst stärkenorientiert
geschehen. Im zweiten Schritt sollten dann die unterschiedlichen
Entwicklungsbereiche und Defizite untersucht sowie Verbesserungsmöglichkeiten
erarbeitet und fixiert werden.
Phase 7 - Konsequenzen: Übersicht
Wuhrer
Bürgermeister
Die Gemeindeverwaltung wird beauftragt zusammen mit der Grundschule die Entwicklung eines Medienentwicklungsplans für die Grundschule Denkingen voranzutreiben und zeitnah umzusetzen.
Es wird hierbei eine externe Beratung etwa durch das Kreismedienzentrum des Landkreises Tuttlingen empfohlen.
Vom Medienentwicklungsplan des Landes wird Kenntnis genommen.